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#OutInChurch - Für eine Kirche ohne Angst

In der Dokumentation der ARD "Wie Gott uns schuf" wagen 100 nicht-heterosexuelle Menschen im Dienst der katholischen Kirche in Deutschland ihr Coming-out. Die Sendung ist in der ARD-Mediathek zu sehen.
Die Dokumentation und die ganze Aktion hat in den sozialen Netzwerken große Wellen geschlagen und den Blick auf die Menschen gelenkt, die wegen ihrer Sexualität in Konflikt mit dem kirchlichen Arbeitsrecht stehen.

Es ist so, dass Mitarbeitende der Kirche - egal ob im pastoralen Dienst oder in den vielen anderen Formen der Kirche - nach wie vor wegen Vergehen gegen die Loyalitätsobliegenheiten mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen müssen. Kurz gesagt: Homosexualität wäre ein Kündigungsgrund.
Die Dokumentation zeigt, welchen Druck die betroffenen Mitarbeitenden aushalten müssen und/oder mussten.

Die Aktion #OutInChurch hat daher 7 Forderungen aufgestellt, die zum Ziel haben Verädnerungen innerhalb der Kirche zu erreichen.

Bischof Franz-Josef Bode äußert sich in einer ersten Stellungnahme zur Kampagne wie folgt: „In der Beteiligung an der Kampagne „#outinchurch – für eine Kirche ohne Angst“ sehen wir einen mutigen Schritt von 125 queeren Mitarbeitenden der katholischen Kirche aus dem ganzen Land. Gemeinsam und über Bistumsgrenzen hinweg outen sie sich mit der Botschaft: „Wir sind da und wir sind Teil dieser Kirche.“ Dieser hohe persönliche Einsatz ist sehr zu würdigen. Ich war mit zwei Mitarbeitenden vor Start der Kampagne im Gespräch, ein Zeichen für die vertrauensvolle Atmosphäre in unserem Bistum.

Zugleich mahnen diese Zeugnisse eine längst überfällige Debatte an. Die Loyalität kirchlicher Mitarbeiter*innen wird arbeitsrechtlich eng an die Lebensform gebunden. In der Ausgestaltung sind Einzelfallregelungen möglich, diese werden in unserm Bistum sensibel und nach Kräften gesucht. Aber Einzelfall-Lösungen schaffen immer auch Unsicherheiten. Es ist dringend notwendig, für alle Seiten verlässliche Lösungen zu finden. Daran arbeitet der Reformprozess Synodaler Weg. Diese Fragen werden dort auf systemischer Ebene bearbeitet und in der nächsten Woche bei der 3. Vollversammlung in Frankfurt in die Diskussion gegeben. So soll eine Verbesserung der derzeit mehr als unbefriedigenden Situation aktiv vorangetrieben werden.

Die Grundbotschaft der Kirche ist Gottes vorbehaltlose Liebe für alle Menschen – in ihrer Vielfalt und Einzigartigkeit. Das muss auch für alle Beziehungen gelten, sofern sie von Liebe und gegenseitiger Achtung getragen sind.“

Auerordentlich erfreulich ist darüber hinaus, dass Generalvikar Beckwermert sich in folgender Weise geäußert hat: "Es gibt keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen für Mitarbeiter*innen aus dem Bistum Osnabrück, die sich offen zu ihrer Homosexualität bekennen."

 

 

 

 

Oft ist das Schweigen die einzige Möglichkeit meine Gebete auszudrücken, aber Gott versteht alles.


Thérèse von Lisieux